Es gibt ein starkes gemeinsames Statetment von von Berliner BI-PoC Vereinen (Black, Indigenius und People of Color) zu den gestern gestarteten Abiturprüfungen an Berliner Schulen. Diese Stellungnahme unterstützen wir als Schule in Not gerne!! Denn alle Schüler*innen haben ein Recht auf gute Bildung und faire Bedingungen.
Hier die gemeinsame Erklärung im Wortlaut:
Sozial ist, wenn an alle gedacht wird!
Frau Scheeres sorgen Sie für Chancengleichheit und Nachteilsausgleich!
Heute finden die Abiturprüfungen statt. Die Prüfungen für den mittleren Schulabschluss werden folgen. Und das trotz großer Bedenken und der Forderung, die Prüfungen nicht stattfinden zu lassen. Schüler*innen, Eltern, Wissenschaftler*innen und viele Bildungspolitiker*innen haben sich mehrheitlich gegen die Prüfungen positioniert. Neben gesundheitlichen Risiken und Einschränkungen haben sich viele Black, Indigenius and People of Color Abiturient*innen (BI-PoC) unter weitaus ungünstigeren Bedingungen auf die Prüfungen vorbereiten können.
Berlin weist bundesweit die zweithöchste Rate von Schüler*innen auf, die in Armut leben. Die Armutsgefährdung von BIPoC Schüler*innen ist in unserer Stadt besonders hoch. Wissenschaftliche Studien belegen zudem, dass auch in Berlin die Herkunft in hohem Maße über den Bildungserfolg entscheidet.
Wir BIPoC Vereine und Pädagog*innen machen nochmals deutlich, dass besonders Abiturient*innen aus einkommensschwachen Verhältnissen nicht unter den gleichen Bedingungen an den Prüfungen teilnehmen können.
Die desolate Wohnungspolitik der letzten Jahre verschärfte zudem die Wohnbedingungen. Viele Schüler*innen müssen sich auf engstem Raum, häufig ohne eigenes Zimmer und ohne Ausweichmöglichkeiten auf alternative Lernorte auf die Prüfungen vorbereiten.
Dazu kommen fehlende oder inadäquate digitale Endgeräte mit begrenztem Netz. Weder auf Bibliotheken noch auf familiäre Unterstützung in Form von Nachhilfe können viele zurückgreifen.
Zwei Tage vor Prüfungsbeginn verkündet die Senatorin Scheeres, dass diese Schüler*innen mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden sollen und die Schulleitungen bei einem Verein Unterstützung anfordern können. Diese Äußerungen wirken wie ein Schlag ins Gesicht und bedürfen keiner weiteren Kommentierung. Wir hätten vielmehr erwartet, dass die Bildungssenatorin erklärt, wie ein Nachteilsausgleich für die Schüler*innen gestaltet werden kann. Wir hätten auch erwartet, dass die Senatorin Engagement für alle Schüler*innen in der Kultusministerkonferenz zeigen und die Vorschläge von Schüler*innen-, Eltern- und Pädagog*innenvertretungen ernst nehmen würde, denn sozial ist, wenn an alle gedacht wird!
Wir machen mit diesem Schreiben deutlich:
-Dass wir hinter den Schüler*innen stehen und kostenlose Beratungen zu den Prüfungsergebnissen anbieten werden.
-Diese Beratungen werden neben dem Widerspruch gegen die Benotung, die Beschwerdeformen bei den regionalen Schulaufsichten und der Antidiskriminierungsbeauftragten, auch juristische Wege beinhalten.
Denn die soziale Herkunft darf nicht über den Bildungserfolg entscheiden!
Alevitische Gemeinde zu Berlin
Al-Huleh e.V.
Bunt-Grün (Empowermentnetzwerk für BIPoC bei Bündnis 90/Die Grünen Berlin)
Deutsch Arabisches Zentrum (DAZ)
Palästinensische Gemeinde Berlin Brandenburg e.V.
Palästinensischer Student*innenverein in Berlin
People of Color Pädagog*innen in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Berlin (GEW Berlin)
Schule in Not e.V.
Türkischer Elternverein in Berlin-Brandenburg
Yekmal Kurdischer Elternverein in Berlin
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